Gestern dachte ich noch, der ORF hätte sich schlussendlich seiner Pflicht zu korrekter Information über Covid-19 erinnert. Das war eine Illusion: Heute wird neuerlich derselbe Unsinn verzapft.
Wie unter Covid-19: Der ORF interpretiert offizielle Zahlen falsch berichtet, hat der ORF vermutlich monatelang Falschinformationen zu Covid-19-Todesfällen und Hospitalisierungen verbreitet. Statt “an oder mit Covid-19 verstorben” hieß es bloß “an”, und die Zahl der Menschen, die Covid-19-Betten in Krankenhäusern belegen (dafür reicht ein positiver PCR-Test, unabhängig davon, aus welchem Grund man im Krankenhaus behandelt wird) wurde in “aufgrund des Coronavirus in Spitalsbehandlung” uminterpretiert.
Zwischen dem 13. und dem 17. Februar waren diese fehlerhaften Angaben verschwunden, was mich an eine stillschweigende Korrektur durch den ORF denken ließ. Doch am 17. Februar sind auf orf.at wieder die üblichen Falschinformationen zu lesen, siehe Ministerien melden 1.735 Neuinfektionen:
Mit dieser fehlerhaften Berichterstattung werden die Folgen der Pandemie übertrieben: Die Zahl der mutmaßlichen Todesopfer wird ebenso zu hoch angegeben wie die Zahl der durch Covid-19 verursachten Krankenhausaufenthalte, sowohl auf Normal- als auch Intensivbetten.
Leider deutet bisher alles darauf hin, dass der ORF diesbezüglich mit Absicht Falschinformationen verbreitet.
Es handelt sich dabei nicht um Kleinigkeiten. In Deutschland wird die Anzahl von Personen, die wegen Corona im Krankenhaus behandelt werden müssen, nach Recherchen der Wochenzeitung DIE ZEIT wesentlich überschätzt: Zwischen 20 und 30 Prozent der Menschen, die die offizielle Statistik führt, sind nicht wegen Corona in stationärer Behandlung, sondern wurden zufällig positiv getestet. Siehe Weniger Patienten wegen Corona im Krankenhaus als bislang angenommen.