Nix Kreisky

Der Kreisky war schuld! An der hohen Staatsverschuldung nämlich, das glauben sogar SozialdemokratInnen.

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Staatsschuldenausschuss
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Mindestprognose der Gesamtverschuldung Österreichs nach Maastricht-Kriterien – von DI Viktor Krammer

Betrachtet man allerdings die Entwicklung der Finanzschulden des Bundes seit der ersten Regierung
Kreisky 1970 (Minderheitsregierung) bis zum Antritt des ersten Schüssel-Kabinetts 2000, kommt man zum gegenteiligen Ergebnis:
In den Jahren der Kreisky-Alleinregierungen war sowohl das Nettodefizit des Budgets wie der prozentuelle Anstieg der
Gesamtverschuldung im Schnitt am niedrigsten.

Entwicklung der Finanzschulden des Bundes in Österreich nach Regierungen
Alleinregierungen SPÖ (1970-1982):

» Veränderung des Anteils der Schulden am BIP: 13% / 29%;
» Zuwachs der Gesamtverschuldung pro Jahr: + 1,23%
» Durchschnittliches Nettodefizit/BIP: 2,61%

Koalitionen SP-FP (1983-1986):

» Veränderung des Anteils der Schulden am BIP: 29% / 42,3%;
» Zuwachs der Gesamtverschuldung pro Jahr: +3,32%
» Durchschnittliches Nettodefizit/BIP: 4,8%

Große Koalitionen (1987-1999):

» Veränderung des Anteils der Schulden am BIP: 42,3% / 60%;
» Zuwachs der Gesamtverschuldung pro Jahr: + 1,36%
» Durchschnittliches Nettodefizit/BIP: 3,67%

Die Berechnung beruht auf einer groben Zuordnung von Kalenderjahren zu den drei betrachteten Regierungsperioden. Die tatsächlichen Zeiträume:

  • Kreisky-Alleinregierungen: 21.4.1970 bis 23.5.1983
  • SP-FP-Koalitionen: 24.5.1983 bis 20.1.1987
  • SP-VP-Koalitionen: 21.1.1987 bis 3.2.2000

    Die in der Grafik dargestellten Daten entstammen dem Anhang zum “Finanzbericht Österreich 2001”, Österreichischer Staatsschuldenausschuss, veröffentlicht im Web unter: www.staatsschuldenausschuss.at//html/publikationen.htm

    Eine nähere Analyse müsste die Entwicklung der durchschnittlichen Zinssätze und die Bedingungen der
    in jeder Periode emittierten Schuldverschreibungen (Laufzeiten, fest oder variabel verzinslich) berücksichtigen. Eine Hypothese in diesem Zusammenhang wäre, dass
    festverzinsliche Anleihen, die in Perioden relativ hoher Inflation emittiert wurden, aufgrund des Erfolgs in der Inflationsbekämpfung in späteren Perioden zu einer unverhältnismäßig schweren Bürde wurden. (18.2.2003)