Der Kreisky war schuld! An der hohen Staatsverschuldung nämlich, das glauben sogar SozialdemokratInnen.
Staatsschuldenausschuss
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Mindestprognose der Gesamtverschuldung Österreichs nach Maastricht-Kriterien – von DI Viktor Krammer
Betrachtet man allerdings die Entwicklung der Finanzschulden des Bundes seit der ersten Regierung
Kreisky 1970 (Minderheitsregierung) bis zum Antritt des ersten Schüssel-Kabinetts 2000, kommt man zum gegenteiligen Ergebnis:
In den Jahren der Kreisky-Alleinregierungen war sowohl das Nettodefizit des Budgets wie der prozentuelle Anstieg der
Gesamtverschuldung im Schnitt am niedrigsten.
» Veränderung des Anteils der Schulden am BIP: 13% / 29%;
» Zuwachs der Gesamtverschuldung pro Jahr: + 1,23%
» Durchschnittliches Nettodefizit/BIP: 2,61%
» Veränderung des Anteils der Schulden am BIP: 29% / 42,3%;
» Zuwachs der Gesamtverschuldung pro Jahr: +3,32%
» Durchschnittliches Nettodefizit/BIP: 4,8%
» Veränderung des Anteils der Schulden am BIP: 42,3% / 60%;
» Zuwachs der Gesamtverschuldung pro Jahr: + 1,36%
» Durchschnittliches Nettodefizit/BIP: 3,67%
Die Berechnung beruht auf einer groben Zuordnung von Kalenderjahren zu den drei betrachteten Regierungsperioden. Die tatsächlichen Zeiträume:
Die in der Grafik dargestellten Daten entstammen dem Anhang zum “Finanzbericht Österreich 2001”, Österreichischer Staatsschuldenausschuss, veröffentlicht im Web unter: www.staatsschuldenausschuss.at//html/publikationen.htm
Eine nähere Analyse müsste die Entwicklung der durchschnittlichen Zinssätze und die Bedingungen der
in jeder Periode emittierten Schuldverschreibungen (Laufzeiten, fest oder variabel verzinslich) berücksichtigen. Eine Hypothese in diesem Zusammenhang wäre, dass
festverzinsliche Anleihen, die in Perioden relativ hoher Inflation emittiert wurden, aufgrund des Erfolgs in der Inflationsbekämpfung in späteren Perioden zu einer unverhältnismäßig schweren Bürde wurden. (18.2.2003)