ökonomische alternativen

Das aktuelle kapitalistische Wirtschaftssystem hat sicher seine Vorteile, aber auch gravierende bis fatale Nachteile. Vor allem scheint es in mancher Hinsicht nicht zukunftsfähig zu sein. “Ökonomische Alternativen” steht für Schritte/Reformen, die systemische Probleme lösen oder zumindest Verbesserungen bringen könnten.

Um sinnvolle Alternativen vorzuschlagen, muss man m.E. aber zuerst einmal verstehen, was faul ist an der aktuellen Inkarnation des Kapitalismus (samt staatlicher Regulierung) und warum. Der Text Defizite im Diskurs über Ökonomie ist eine kurze, allerdings nur selektive Darstellung meiner Ausgangspunkte in diesem Zusammenhang.

Patentlösungen gibt es aus meiner Sicht keine. Die im Kasten verlinkten Texte dienen großteils dazu, einige Probleme anzureißen: Wirtschaftswachstum vs. Wohlbefinden, Ausblendung grundlegender, nicht-monetärer Transaktionen, problematische Kennzahlen, Wachstumszwang, Geldschöpfung, Blasenökonomie und Krisenanfälligkeit, Unverständnis des Zusammenhangs von Ersparnissen und Investitionen, fehlgeleitete Reformen der Altersvorsorge (Pensionssystem).

Alternativen

Mögliche Reformen und Korrekturen – über systemkonforme Maßnahmen hinaus, wie etwa der Integration externer Kosten (Umwelt/Klimawandel) – sind u.a. eine Geldreform mit dem Ziel, die Krisenanfälligkeit der kapitalistischen Marktwirtschaft zu verringern, alternative Kennzahlen zur Messung des tatsächlichen “Wohlbefindens” der menschlichen Gesellschaften oder die Einführung eines (bedingungslosen) Grundeinkommens.

Inhalte mit Bezug zu diesen Themen sind zu finden unter den Schlagwörtern Geldreform, Vollgeld, Ökonomische Alternativen, Grundeinkommen.

Weitere Konzepte

Sozialwirtschaft. Ausdehnung der Grundsätze und der Arbeitsweise nicht profitorientierter Organisationen im öffentlichen Dienstleistungssektor (z.B. Gesundheitssystem) auf weitere Bereiche, die derzeit der Mehrwert-/Profitlogik unterliegen.

Systemkonforme Maßnahmen gegen Eigentumskonzentration. Vorschläge, der im Kapitalismus unvermeidbaren Eigentumskonzentration (inkl. Bildung von Oligopolen und Monopolen) entgegenzuarbeiten und eine Art “demokratischen Kapitalismus” zu schaffen. Dazu gehören Ideen, die direkt oder aus dem “Dunstkreis” der Capital Ownership Group stammen, etwa:

Fair Exchange. Wenn immer eine Gebietskörperschaft/Regierung einem Unternehmen Steuernachlässe oder Subventionen gewährt, sollten die jeweiligen BürgerInnen entsprechende Eigentumsanteile am Unternehmen erhalten, die von einem Treuhandfonds verwaltet werden.

Zeitliche Begrenzung von Eigentumsrechten an Produktionsmitteln. Auf den ersten Blick mag dieser Vorschlag “revolutionär” erscheinen. Tatsächlich gibt es solche Regelungen bereits, insbesondere in Gestalt der allgemein akzeptierten zeitlichen Begrenzung von Patentrechten wie etwa von Pharmapatenten. Investoren sollten nur jenen Anteil an den von einer Investition generierten liquiden Mitteln erhalten (“Profit”), der als Anreiz für die jeweilige Investition notwendig ist. Alle darüber hinaus generierten Mittel/Profite sollten den jeweiligen Stakeholdern (Anspruchsberechtigten) zugute kommen.