Weltwährungssystem / Gewürzhandel

Im Südwind Magazin vom Dezember 2007 war ich mit zwei Artikeln vertreten – zur Gewürzproduktion und zum Gewürzhandel (“Wo der Pfeffer wächst”) sowie mit einem Beitrag zur krisenhaften Entwickung des Weltwährungs- bzw. Weltfinanzsystems (“Angst im Kartenhaus”).

Während sich an den langfristigen Trends im Gewürzhandel wenig ändern dürfte, sollte die Entwicklung der Wechselkurse seither vielleicht kurz kommentiert werden. Denn anstatt zu fallen, ist der Wechselkurs des US-Dollar zuletzt gestiegen.

Der Höhenflug des US-Dollar widerspricht klar der Notwendigkeit, die weltweiten Ungleichgewichte bei den Handels- und Finanzströmen abzubauen. Der unmittelbare Grund dafür ist einerseits die Panik im Gefolge der Finanzkrise, die Investoren dazu bringt, ihr Kapital in – mutmaßlich – sicheren Dollarwerten zu veranlagen.

Andererseits hat die durch die Finanzkrise ausgelöste Kreditklemme die globale Liquiditätssituation völlig umgekehrt – von einem “Überfluss” in eine ernsthafte Knappheit. Alle möglichen Investoren, insbesondere aber spekulative Fonds mit hohem Fremdkapital müssen wegen der fallenden Preise von Aktien und Rohstoffen ihre Positionen liquidieren, was den Abwärtstrend noch verstärkt. Kapital fließt aus den Schwellenländern in die USA zurück, was den Dollar in die Höhe treibt.

Sobald diese Welle der Liquidierung und Entschuldung abebbt, wird auch der US-Dollar wieder fallen – was er ohnehin sollte. Und der vor einem Jahr befürchtete Kollaps droht nach wie vor.

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